Währungsrisiko

Wechselkurse beeinflussen Auslandsgeschäfte. Käufer bzw. Inhaber von Wertpapieren sind einem Währungsrisiko ausgesetzt, wenn diese Wertpapiere auf eine fremde Währung lauten und der zugrunde liegende Devisenkurs sinkt. Durch die Abwertung der ausländischen Währung (Aufwertung des Euro) büßen die in Euro bewerteten ausländischen Vermögenspositionen an Wert ein. Zum allgemeinen Kursrisiko beim Wertpapierhandel kommt beim Handel mit ausländischen Wertpapieren damit das Währungsrisiko hinzu, egal ob die Papiere in Euro an einer deutschen Börse gehandelt werden.

Ein Währungs- oder Wechselkursrisiko ist gegeben, wenn der Preis einer Kapitalanlage (Investment), also etwa eines Rohstoffes, oder eines Wertpapiers (z.B. einer Aktie) in einer Fremdwährung festgelegt wird. Für den Anleger entsteht durch eine Änderung des beim Erwerb der Kapitalanlage zugrundegelegten Wechselkurses die Gefahr, dass aus einem kalkulierten Gewinn plötzlich ein Verlust erwächst, weil die Fremdwährung gegenüber der Eigenwährung im weiteren Verlauf an Wert verliert.

Beispiel: Angenommen ein deutscher Anleger erwirbt 10 Aktien, die in US-Dollar notiert sind. Wenn jede Aktie 100 Dollar kostet, ergibt das einen Gesamtwert von 1.000 Dollar. Bei einem Kurs US-Dollar zu Euro von 1,2:1 erhält der Anleger für jeden investierten Euro 1,20 Dollar. Er kauft also Wertpapiere im Wert von 1.000 Dollar für 1.200 Euro. Nach einiger Zeit beschließt der Anleger, seine Aktien im Wert von 1.200 Dollar (der Börsenkurs wird zur Vereinfachung als unverändert angenommen) zu verkaufen. Beim Verkauf der Wertpapiere wird über den aktuellen Wechselkurses in die ursprüngliche Währung, hier in Euro, umgerechnet. Hat der Dollar nun an Wert verloren, bekommt der Anleger beim Verkauf weniger Euro zurück als er investiert hat: Bei einem Wechselkurs von US-Dollar zu Euro von beispielsweise 1,4:1 muss der Anleger nicht mehr 1,2 Dollar verkaufen, um einen Euro zu erhalten, sondern 1,4 Dollar. Oder andersherhum, für jeden verkauften Dollar erhält der Anleger nun nicht mehr wie anfangs ca. 0,833 Euro (1÷1.2), sondern nur noch ca. 0,714 Euro (1÷1.4). Der Anleger bekommt in diesem Beispiel für seine 1.200 US-Dollar also nur noch knapp 857 Euro. Das bedeutet einen Verlust von ca. 343 Euro.

Das Gleiche gilt, wenn sich der zugrundegelegte Wechselkurs der Währung mit der bei Erwerb von Waren oder Dienstleistungen bezahlt werden soll in dem Zeitraum des Kaufs bis zur Zahlung ungünstig verändert. Bei einer extremen Kursschwankung kann dies zu erheblichen Mehrkosten führen.

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