Geldwert

Geldwert (Kaufkraft des Geldes) ist der Geldbetrag, der benötigt wird, um in einem Währungsraum eine bestimmte Ware zu erwerben. Der Währungsraum lässt sich als Binnenwert und Außenwert ermitteln. Der Binnenwert ermittelt die Gütermenge, die in der Binnenwirtschaft mit einer Geldeinheit (z.B. einem EUR, USD oder GBP) gekauft werden kann, während der Außenwert den Geldwert einer Währung im Vergleich zu anderen Währungen misst. Im Gegensatz zu Sachwerten sind Geldwerte weder stabil noch fassbar; sie geben lediglich ein Versprechen ab. Der Besitzer eines zwanzig Euro-Scheins, beispielsweise, erhält das Versprechen, diesen im gesamten Währungsraum gegen Waren in dem jeweiligen Wert tauschen zu können. Die Kaufkraft des Geldes unterliegt Schwankungen, auch bekannt als Inflation und Deflation. Bei der Inflation, dem Kaufkraftverlust, muss man mehr bezahlen für ein bestimmtes Gut, während bei einer Deflation das selbe Gut für weniger Geld erworben werden kann. Auch wenn eine Deflation, ein Ansteigen des Geldwertes, für den Verbraucher erstrebenswert erscheinen mag, so ist sie ein Indikator für eine eher schlechte gesamtwirtschaftliche Lage: Zu wenig verfügbares Einkommen bei den Verbrauchern führt zu mangelnder Nachfrage, so dass Unternehmen ihre Preise senken müssen, um ihre Waren absetzen zu können und darüber hinaus besteht kein Bedarf, einen Nachschub an Waren zu produzieren. Dies wirkt sich wiederum negativ auf die Beschäftigungspolitik aus und letztlich auf das verfügbare Einkommen der Verbraucher und somit auf den Warenabsatz und den Geldwert, eine Spirale. Eine moderater Verlust des Geldwertes (Inflation) gilt als Indikator für eine gute gesamtwirtschaftliche Lage: Ein höherer Grad der Beschäftigung bedeutet höheres verfügbares Einkommen und höhere Nachfrage. Dies kurbelt die Wirtschaft an.

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